Hoover Dam

Hoover Dam

Der Hoover-Staudamm (ursprünglich als Boulder-Staudamm bezeichnet) befindet sich auf der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Nevada und Arizona, knapp 50 Kilometer südöstlich der Touristenhochburg Las Vegas und nur ca. 13 Kilometer von den Hotels in Boulder City im Black Canyon. Sein Absperrbauwerk ist fachlich gesehen kein Staudamm, sondern eine Staumauer. Sie staut den Colorado, der hier die Grenze zwischen Arizona und Nevada bildet, zum Lake Mead auf. Der aufgestaute See weist eine Fläche von min. 63.900 Hektar, eine Länge von rund 170 km und eine maximale Tiefe von etwa 180 Metern auf. Mit seinem Speicherinhalt von rund 35 Milliarden Kubikmetern ist er der größte Stausee der USA.


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Zahlen und Daten:
 

Die Staumauer wurde nach Herbert C. Hoover benannt, dem 31. Präsidenten der USA.Der Bau der Talsperre kostete 49 Millionen Dollar.Die elektrische Leistung der von den 17 Turbinen angetriebenen Generatoren beträgt etwa 2.080 MW. Ungefähr 56 Prozent der erzeugten Energie werden nach Süd-Kalifornien geliefert. Hochspannungsmasten mussten als schiefe Konstruktion am Rand der senkrecht abfallenden Schlucht gebaut werden. Jedoch wurden die 2.080 Megawatt Leistung erst nach einer Leistungssteigerung erreicht. Die ursprünglichen Turbinen erreichten nur eine Leistung von je 80 Megawatt; zwischen 1986 und 1993 wurden neue Turbinen mit einer Leistung von je 130 Megawatt eingebaut. Die heutige Leistung setzt sich zusammen aus 13 130 MW, 2 127 MW, einer 68,5 MW und einer 61,5 MW Turbine [3]. Jede dieser neuen Turbinen besteht aus 35 Tonnen Edelstahl, hat einen Durchmesser 5 Metern und eine Höhe von 2 Metern. Die maximal 10.000 Liter Wasserdurchfluss pro Sekunde sorgen für eine Drehzahl von 180 Umdrehungen pro Minute.

Die Stadt Las Vegas verdankt der Staumauer ihr heutiges Aussehen, denn nur durch das rund 50 km entfernte Bauprojekt, für das Tausende von Arbeiter benötigt wurden, wurde aus der 1905 gegründeten, kleinen Wüstensiedlung die heutige Spielermetropole. Im eigens für die Arbeiter und ihre Familien gebauten Boulder City waren Glücksspiel und Alkohol verboten, so dass es viele der Arbeiter in ihrer Freizeit in das nahe gelegene Las Vegas zog, das so innerhalb kurzer Zeit vor allem immer mehr Bars und Casinos zu bieten hatte. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass zu derselben Zeit, zu der die Rechte für den Ankauf von elektrischem Strom des Wasserkraftwerks des Hoover-Staudamms verhandelt wurden, der damalige Bürgermeister von Las Vegas den Bezug von Energie vom Hoover-Wasserkraftwerk mit den Worten „Las Vegas wird nie mehr als 5000 Einwohner haben“ ablehnte. Daher bezieht Las Vegas heute nur etwa drei Prozent des jährlichen Strombedarfs aus den Wasserkraftwerken des Hoover-Staudamms. Der Rest wird von Kohle- und Gaskraftwerken gedeckt. Im Jahre 2017 werden die Energierechte neu verhandelt, Las Vegas muss hierbei im Wettbewerb um günstigen Strom gegen Städte wie Los Angeles antreten.

Die Grenze zwischen den Bundesstaaten Arizona und Nevada verläuft genau in der Mitte der Staumauer. Dies hat zur Folge, dass die östliche Hälfte des Hoover-Staudamms in die Zeitzone der Mountain Time (UTC-7 in Arizona) fällt, die westliche Hälfte in die Zone der Pacific Time (UTC-8 in Nevada). Der Zeitunterschied von einer Stunde lässt sich an zwei Uhren, die sich an den vorderen Entnahmetürmen befinden, ablesen.

Um den Verkehr zu entspannen, wurde der „Hoover Dam Bypass“ (U.S. 93) gebaut, der ursprünglich im Juni 2008 fertig werden sollte. Im September 2006 stürzten aufgrund heftiger Winde zwei Baukräne ein, so dass die Fertigstellung Mitte 2010 und die Eröffnung im Oktober 2010 stattfinden konnte.

Schlüsselszenen des Spielfilms Transformers wurden am Hoover Dam gefilmt.