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Hubert Wirges lasvegas-travelguide.de
“Geld spielt hier absolut keine Rolle.” In Las Vegas lässt solch ein Satz aufhorchen. Er stammt aus dem Munde eines Wermelskircheners und fiel im TV-Magazin “Planetopia”. Hubert Wirges (63) kennt sich aus in Las Vegas. Er weiß, was er anstellen muss, um mit seiner Frau für sieben Dollar oder sechs Euro zwei T-Bone-Steaks essen zu können.
Seit fast 25 Jahren fährt er mindestens zwei Mal im Jahr. In Las Vegas gehört seiner Frau und ihm ein Mietshaus und für vier Wochen im Jahr ein Appartement. Aber der Rentner käme auch sonst jederzeit überall unter, wo er wollte. Dafür kennt er zu viele Menschen an entscheidenden Stellen in der Glitzerstadt.
Hubert Wirges war einst bei der Barmag beschäftigt und für diese nicht nur viel in Fernost, sondern auch vier Jahre an der Ostküste der USA. Und da liegt Las Vegas irgendwann nahe. Und dann hat er die Reise für die Lüttringhauser Skatfreunde organisiert. In Annaheim, einem Vorort von Los Angeles, besserten die Bergischen bei einem Skatturnier ihre Urlaubskasse auf und gewannen die Kalifornischen Skatmeisterschaften.
Bei der ersten Tour waren noch 16 Menschen mit, inzwischen sind es meist 30. Las Vegas ist immer auf dem Programm. “Was soll ich in Spanien oder Österreich?”, fragt Wirges. “Las Vegas ist wesentlich billiger!” Und fügt hinzu: “Wenn man sich auskennt.” Wenn man weiß, wo es das Hotelbett für 40 Dollar statt für 330 gibt. Denn “da gibt es Unterschiede wie Tag und Nacht”. Für das gleiche chinesische Essen zahle ich hier acht und dort 148 Dollar.
Noch eine Einschränkung macht der Rentner: “Es sei denn, man ist dem Zocker-Wahn verfallen.” Man müsse schon “stabil” sein, um nicht unterzugehen, gibt es doch an Automaten im Kasino ohne PI-Nummer Geld.
“Hubert, wann fährst Du wieder – ich bin dabei”, hört der Wermelskirchener oft. Bis zu 43 Menschen waren schon mit ihm in Reisegruppen, “Miesepeter” ausgeschlossen. “Es war immer in Ordnung”, sagt Wirges, “wir haben nie Probleme gehabt.” Neulich war er wieder mit Skatspielern drüben. Los Angeles, San Francisco, San Diego, Las Vegas. Und im “California-Hotel”-Kasino war wieder ein Turnier.
“Die Kanadier und Puertorikaner und so weiter können es alle nicht”, lautet die Umschreibung für diese zusätzliche Einnahmequelle.
“Seit ich da bin, hat die Stadt mindestens drei Phasen durchgemacht”, erinnert Wirges sich. Mitte der 80er-Jahre ging es um normale Menschen, Mitte der 90er um Kinder, dann ebbte alles ab, dann kam die gehobene Mittelklasse, “und heute sind die Zielgruppe Rentner und Highroller”. Das sind Menschen, die mindestens 10 000 Dollar in der Tasche haben, wenn sie sich aus der Hotelsuite ins Kasino fahren lassen.
Aber die Glitzerwelt hat für den Skatfreund ganz andere Reize. “Bei elf Prozent Luftfeuchtigkeit musst Du auch bei 45 Grad nicht schwitzen.” Und die Landschaft sei “absolut traumhaft”. Im Mai, kurz bevor die Saison zu Ende ist, “bin ich in 45 Minuten im Lee Canyon zum Skilaufen und in der anderen Richtung in 45 Minuten am Lake Mead zum Schwimmen.”
Und mit dem US-amerikanischen Lebensstil kommt Hubert Wirges gut zurecht. “Dort sind die Menschen freundlich – ob ich um 16 Uhr nachmittags ein Essen bestelle oder kurz vor Mitternacht”.
“Jeder, der bisher mit uns da unten war, fühlt sich wohl”, sagt der Rentner; seine Frau noch mehr als er. Nicht umsonst sei die nächste Tour im September 2011 bereits ausgebucht. Am Sonntagabend im Fernsehen hat er für den Sender als Kaufinteressent Häuser besichtigt. Dass sie eines Tages nach Nevada zieht, kann sich Familie Wirges sehr gut vorstellen.
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